Rund 12 wagemutige Mitglieder des Shotokan Karateclub Leuggern haben auch dieses Jahr wieder an der traditionellen Herbstwanderung teilgenommen. Dieses Mal ging es Richtung Unterengadin, durch das wunderbare Val d’Uina ins Südtirol und zurück über den Fuorcla Sesvenna bis nach S-Charl.
Frisch waren die Gesichter der Karateclub Mitglieder am Samstagmorgen im grauen Nieselregen. Indes war allen Anwesenden klar, dass dies wohl nicht so bleiben wird. Weder das mit dem Wetter, noch dass mit den Gesichtern. Die Anreise via Scuol-Tarasp nach Sur En verlief reibungslos. Zur allgemeinen Überraschung waren auch weit und breit keine grauen Wolken mehr zu sehen. Ganz im Gegenteil. Das Wetter im Südosten unserer schönen Schweiz, zeigte sich von seiner besten Seite und die Mannschaft war startklar.
Der Weg in Richtung Sesvenna-Hütte im Südtirol führte uns über Stock und Stein bis zur hoch gelegenen Alp Uina Dadora. Dem Leser möchten wir nicht vorenthal
ten, dass es dort wohl die besten Bündner Nusstorten im gesamten Tal gibt. Gestärkt ging es danach weiter zur steilsten Passage an diesem Tag, welche uns zum Eintritt in die Quar-Schlucht führte. 1910 wurde an dieser Stelle der legendäre 600 Meter lange Felsweg in die senkrechte Wand geschlagen. Von hier aus überblickt man die beeindruckende Schlucht, die im Laufe der Jahrhunderte vom herunterdonnernden Wasser in den Fels gewaschen wurde.
Nach rund 5 Stunden und 1200 Höhenmeter erreichten die Clubmitglieder glücklich aber erschöpft die Tagesetappe, die sehnlichst erwartete Sesvenna-Hütte. Man war froh, endlich irgendwo einkehren zu können und genoss einen gemütlichen Abend mit Südtiroler Küche, einigen Gläsern Rotwein und einem Schnapserl.
Nach einer kurzen Nacht und einem ausgiebigem Frühstück in der schönen Sesvenna-Hütte, ging die Reise in Richtung Fuorcla Sesvenna, dem Grenzübergang Italien-Schweiz, weiter. Der Aufstieg zum 620 Meter höher gelegenen Passübergang war, unter Berücksichtigung der Höhenmeter, Kilometern und Rotweingläser vom Vortag, eine beachtliche Leistung. Glücklicherweise ging es danach nur noch den Berg runter. Nach der gut 4.5 h langen Wanderung trafen alle Teilnehmer erschöpft und froh das Ziel erreicht zu haben, in C-Charl ein. Die abenteuerliche und anstrengende Wanderung endete mit einer kleinen Belohnung. Hans Peter Danuser, u.a. ein begnadeter Alphornbläser, war zufälligerweise im selben Bus nach Scuol und nutzte die Gelegenheit, uns vor der Abfahrt ein Ständchen zu spielen. Hasta la vista, Engadin!